Mittwoch, 27. Januar 2016

Schneeglöckchenzauber - Isabella Muhr

Isabella Muhr - Schneeglöckchenzauber




"Die verschlossene Nadine glaubt nicht an die klassisch romantisch Liebe. Aber dafür mehr an die bedingungslose Liebe zu ihrem Sohn Fynn.
Sie ist Mutter mit Leib und Seele und will ihrem Sohn all das bieten, was sie selbst in ihrer einsamen Kindheit stets so schmerzhaft vermisst hatte. 
Doch als Rafael in ihr Leben tritt, merkt sie schnell, dass ihr bisheriges Weltbild gefährlich ins Wanken gerät.
Durch ihn entdeckt Nadine, dass sie bei all ihrer Sorge um ihren Sohn etwas vergessen hat. 
Sich selbst."

Hätte ich dieses Buch in einem Buchladen gesehen, hätte es sicher seinen Weg in meine Hände geführt. Alleine wegen des wunderschönen Covers. Und wegen des Titels.
Alleine vom Klappentext her hätte es mich allerdings nicht überzeugt.
Im Buch findet man dann jedoch diese Informationen zum Buch - Blumenzauber - Reihe:

"Die melancholische Nadine, die lebenslustige Linda und die introvertierte Ella könnten unterschiedlicher nicht sein. Was die drei Frauen verbindet, ist ihre neue Rolle als Mutter und ein Winter voller Veränderungen. Während sich Linda mit dem Gedanken beschäftigt, ihren Mann zu betrügen, versucht Nadine verzweifelt, eben dies nicht zu tun. Ella wollte eigentlich nur mit ihren Freundinnen einen Abend lang abschalten und Spaß haben, da trifft sie ausgerechnet auf ihren Exfreund Chris...
Drei Geschichten über Freundschaft, Liebe und die Erkenntnis, dass man sein Happy End nicht finden kann, bevor man zu sich selbst gefunden hat.

Schneeglöckchenzauber ist der erste Band der Blumenzauber-Reihe und erzählt Nadines Geschichte. Es handelt sich hierbei um einen in sich abgeschlossenen Roman, der auch unabhängig von den anderen beiden Teilen gelesen werden kann."

JETZT hatte ich Lust das Buch zu lesen.

Bevor man richtig in die Geschichte einsteigt, werden noch kurz die Protagonisten mit ihren Namen vorgestellt.
Hier hätte mir gleich mal auffallen müssen, dass Nadines Sohn, Fynn, Nadines Nachnamen trägt - und nicht den seines Vaters, also von Nadines Freund Torsten.
So wie alles andere auch. Alles hat er von Nadine und mit Nadine und ... nichts ohne sie.
Man, ist die mir anfangs auf den Wecker gegangen mit ihrer Rolle als Übermutter.
Man bedenke, dass ich Pädagogik studiere und hier sofort ganz dramatisches vorhergesehen habe.

Nach und nach hat Nadine mich weniger genervt. Ich konnte sie so langsam verstehen. Der Leser erfährt nach und nach Nadines Beweggründe dazu, eine solche unnatürliche Beschützerrolle für ihren Sohn einzunehmen und dadurch ihre eigenen Bedürfnisse nicht nur hinten anzustellen, sondern sogar ganz abzustellen. Da hat sie mir an einer bestimmten Stelle unglaublich Leid getan.
Ich sage nur: Sylvester...

 Torsten - Nadines Freund und der Vater von Fynn - hat mich unglaublich beeindruckt. 
Auch er steckt zurück. Doch aus seinen Gefühlen zu Nadine und seinem Sohn heraus akzeptiert er es. Und nicht nur das...
Ich glaube, jede Frau würde sich diesen Mann wünschen. Der so bedingungslos einfach akzeptiert - ohne sich eine andere zu suchen oder fremdzugehen - dass man ihn nicht mehr beachtet.

Durch unerwartete Umstände - und ihre beiden Freundinnen - lernt Nadine Rafael kennen. Und mit ihm Gefühle, die sie so bisher nur in sehr starker Form für Fynn empfinden konnte.
Wie wird sich Nadine entscheiden? Für ihre kleine Familie und das (in ihren Augen) Wohlergehen ihres Sohnes innerhalb einer intakten Familienkonstellation, oder zum ersten Mal in ihrem Leben für sich selbst?


Linda und Ella, Nadines Freundinnen. Die sind mir alle beide sehr sympathisch gewesen.
Ich freue mich schon darauf, die nächsten beiden Bände zu lesen, in denen es um Linda und Ellas Schicksal geht. Sie sind wirklich Freundinnen...

Trotz der mehr oder weniger unglücklichen Situationen, in der sich quasi alle Personen in diesem Buch befinden, herrscht keine negative Stimmung. Ich hatte eigentlich nie den Drang das Buch zur Seite zu legen, weil mich die Stimmung genervt hat.

Über den Schluss möchte ich nicht zu viel verraten. Nur eins: Er ist schöööön. Und nicht nur für Nadine. :)

Isabella Muhr hat hier einen sehr schönen Roman verfasst, der auf jeden Fall Lust auf mehr macht...
Ich freue mich auf weitere Bände der Blumenzauber-Reihe, aber jetzt vor allem mal auf "Reine Kopfsache", welches nächsten Monat im Warenkorb landet.


"Mit der Schwangerschaft, und besonders nach der Geburt, spürte Nadine das erste Mal bewusst, was es bedeutete zu lieben und geliebt zu werden. Für sie hatte sich ab diesem Zeitpunkt ihr ganzes Weltbild verschoben. Wenn sie auch am Anfang der Schwangerschaft todunglücklich über ihre Umstände war, so konnte sie sich spätestens nach der Geburt von Fynn, kein leben mehr ohne ihn vorstellen. Dieses kleine Wesen hatte tief in ihr verborgene Gefühle freigesetzt, die sie so unerwartet überrollt und sogleich auch komplett vereinnahmten. Jedes Mal, wenn sie Fynn ansah, hatte sie das Gefühl, ihr Herz müsse jeden Moment zerspringen vor lauter Glück. 

Sie wollte ihn am liebsten komplett in sich aufsaugen, jede Pore ihres Körpers mit ihm füllen und diesen neugewonnenen Frieden nie wieder aufgeben. Fynn bedeutete ab sofort die Welt für sie und kein andere hatte darin Platz. 
Auch Torsten nicht." (S.73)








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