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Der Nachtzirkus

Erin Morgenstern
Der Nachtzirkus
ullstein-Verlag
Broschiert: Auf Amazon momentan 4,99!!!
E-Reader: 8,99

Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.

Dieses Buch... Ich weiß gar nicht wo ich hier anfangen soll.
Allein wegen dem Einband muss man dieses Buch kaufen!
Der ist so wunderschön - selbst, wenn man das Buch nicht lesen will, so sollte es alleine deswegen im Bücherregal stehen...

Der Leser wird durch den Nachtirkus geführt.
Er sieht die Geschichte aus Celias und aus Marcos Perspektive.
Dann gibt es da noch Bailey, durch dessen Augen wir den Zirkus wie Besucher erleben.
Und Herrn Thiessen, den wunderbaren Erschaffer der Uhr, welche über dem Eingang des Cirque de rêves (Zirkus der Träume) hängt.

Diese vier Perspektiven gaukeln dem Leser vor, im Buch dabei zu sein.
Da dies eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist, bekommt ihr nun nicht nur einen kurzen Ausschnitt aus dem Buch, sondern einen zu jeder Perspektive.

Ich hoffe euch so für dieses Buch begeistern zu können, wie es mich begeistert hat.
Ich möchte euch nicht zu viel verraten, und euch nun einfach einen kleinen Einblick in die zauberhafte Stimmung des Buches ermöglichen...


"Mit der Eintrittskarte in der Hand folgst du einer langen Schlange von Besuchern in den Zirkus und beobachtest beim Warten die rhythmische Bewegung der schwarz-weißen Uhr.
Hinter dem Kartenhäuschen kommt man nur durch einen breitgestreiften Vorhang weiter. Ein Besucher nach dem anderen tritt hindurch und verschwindet außer Sicht.
Als du an der Reihe bist, ziehst du den Stoff beiseite, trittst vor und stehst, sobald der Vorhang sich wieder schließt, in vollkommener Dunkelheit.
Es dauert eine Weile bis deine Augen sich eingewöhnen, und dann erscheinen winzige Lichtpunkte wie Sterne und säumen die dunkeln Wände vor dir.
Und während du noch vor wenigen Sekunden den anderen Zirkusgängern so nah warst, dass du sie hättest berühren können, bist du jetzt allein und tastest dich durch einen labyrinthartigen Tunnel zögernd vorwärts.
Der Tunnel schlängelt und windet sich, die kleinen Lichter sind die einzige Beleuchtung. Du kannst nicht einschätzen, wie weit du schon gegangen bist oder in welche Richtung.
Schließlich gelangst du zu einem zweiten Vorhang. Der samtweiche Stoff teilt sich mühelos unter deinen Händen.
Auf der anderen Seite blendet dich gleißendes Licht."

Der Leser wird quasi an der Hand in den Zirkus hineingeführt. Wartet ihr auch schon darauf, was sich hinter dem Vorhang versteckt? Was euch erwartet, wenn ihr erst einmal nicht mehr von dem Licht geblendet seid?



"Am Abend zuvor hatte Bailey den Zirkus zum ersten Ma richtig erlebt. Er war mit nichts vergleichbar, was er jemals gesehen hatte. Die Lichter die Kostüme, alles war so anders. Als wäre er dem Alltag entschlüpft und in eine andere Welt spaziert.
Er hatte eine normale Vorstellung erwartet. Etwas, bei dem man auf dem Stuhl sitzt und zuschaut.
Aber er merkte schnell, wie sehr er sich getäuscht hatte.
Man musste den Zirkus erkunden.
Er erforschte ihn, so gut er konnte, obwohl er sich kläglich unvorbereitet vorkam. Er wusste nicht, für welche der vielen Zelte er sich entscheiden sollte, an denen verheißungsvolle Schilder mit Hinweisen auf das jeweils zu Erwartende lockten.
Und sobald er auf einem der gewundenen Pfade zwischen den Streifenwänden abbog, tauchten neue Zelte auf, mit neuen Schildern und neuen Geheimnissen.
Er stieß auf ein Zelt mit Akrobaten und schaute zu, wie sie über ihm herumwirbelten und sich drehten, bis ihm der Nacken weh tat. Er lief durch ein Zelt voller Spiegel und sah Hunderte und Tausende von Baileys, die alle die gleiche graue Mütze trugen und ihn aus großen Augen anstarrten.
Sogar das Essen war erstaunlich. Äpfel, mit so dunkler Karamellglasur, dass sie fast schwarz aussahen, die aber dennoch leicht und süß schmeckten. Schokoladenfledermäuse mit hauchzarten Flügeln. Der köstlichste Apfelmost, den Bailey je getrunken hatte."

Versteht ihr nun ein bisschen meine Begeisterung?
Ich möchte mit Bailey durch den Zirkus spazieren, heißen Apfelmost trinken, Schokoladenfledermäuse knabbern und von einem Zelt in das andere laufen und mir all die verschiedenen Darbietungen ansehen, die der Cirque de rêves zu bieten hat...




"Ein paar haben sie zunächst für eine Assistentin gehalten, aber auch sie sitzt auf einem Stuhl und wartet mit einem Nummernzettel (23).
Sie hat keine Truhe, keinen Umhang, keinen Vogelkäfig oder Spazierstock dabei. Sie trägt ein dunkelgrünes Kleid und darüber eine zugeknöpfte schwarze Jacke mit Puffärmeln.Die üppigen braunen Locken sind unter einem nicht weiter bemerkenswerten schwarzen Federhut ordentlich hochgesteckt.
Die langen Wimpern und der leichte Schmollmund verleihen ihr etwas Mädchenhaftes, obwohl sie eindeutig kein Mädchen mehr ist. Aber ihr Alter ist schwer zu schätzen, und niemand traut sich zu fragen. So oder so ist sie für die anderen "das Mädchen", und als solches wird sie auch in den Gesprächen nach dem "Vorfall" bezeichnet. 
Trotz der schlecht versteckten und mitunter sogar unverhohlen starrenden Blicke schenkt sie niemand Beachtung."

Celia stellt sich für die Stelle des Zauberers im Zirkus vor. Bereits bei ihrer Beschreibung im Wartezimmer erkennt man, das Celia sich von allen anderen Bewerbern abhebt.
Wie sie die Jury dann beeindruckt, dürft ihr selbst nachlesen.
Und vor allem auch, was ihre wirkliche Aufgabe in diesem Zirkus ist, der nicht nur ein Zirkus ist...


"Seit Jahren fühlt er sich ganz gut vorbereitet. Das Üben mit Isobel hat sich als Vorteil erwiesen - er konnte seine Kunststücke in einzelnen Punkten so verbessern, dass selbst Isobel, die sie schon oft gesehen hat, sie nicht immer durchschaut. Aber angesichts seiner Gegnerin hat ihn sein gutes Gefühl plötzlich verlassen. Nun ist er verwirrt und nervös.
Er hatte eigentlich erwartet, dass er im entscheidenden Moment schon wüsste, was zu tun sei.
Und er hatte den Gedanken gehegt, dass es vielleicht nie zum Äußersten kommen würde und die Aussicht auf das Spiel ihn lediglich zum Lernen anspornen sollte und mehr nicht.
"Dann beginnt die Prüfung also, wenn der Zirkus eröffnet?", fragt Isobel. Er hatte schon fast vergessen, dass sie anwesend ist. "Das ist wohl anzunehmen", sagt Marco. "Mir ist allerdings nicht klar, wie wir gegeneinander antreten sollen, wenn der Zirkus auf Reisen geht und ich in London bleiben muss. Offenbar muss ich alles aus der Ferne machen."

Dies ist der Moment, in dem Marco seine Gegenspielerin erkannt hat, sowie den Beginn des Spieles vor sich sieht. Wie es genau funktionieren soll, weiß er hingegen nicht.
Ob seine Gegnerin diese Dinge auch weiß?



"Gewiss gibt es Zelte, die mir bei meinen zahlreichen Besuchen im Zirkus entgangen sind. Auch wenn ich sehr viel gesehen habe und zahlreiche Wege gegangen bin - immer bleiben manche Winkel unerforscht und manche Türen ungeöffnet. 
- Friedrick Thiessen, 1869"


Friederick Thiessen ist ein Rêveur. Ein Liebhaber des Zirkus, der sich unter anderem durch eine Uhr auszeichnet, die er gebaut hat.
Die Rêveurs reisen dem Zirkus hinterher, sind verzaubert von ihm, haben einen weg gefunden, herauszufinden, wo der Zirkus wohl als nächstes seine vielen Zelte aufschlagen wird.
Sie wissen nicht um das Spiel, welches sich über diesen Zelten austrägt. 
Sie wissen nicht, was der eigentliche Sinn und Zweck des Zirkus ist...



Isabella Muhr - Schneeglöckchenzauber




"Die verschlossene Nadine glaubt nicht an die klassisch romantisch Liebe. Aber dafür mehr an die bedingungslose Liebe zu ihrem Sohn Fynn.
Sie ist Mutter mit Leib und Seele und will ihrem Sohn all das bieten, was sie selbst in ihrer einsamen Kindheit stets so schmerzhaft vermisst hatte. 
Doch als Rafael in ihr Leben tritt, merkt sie schnell, dass ihr bisheriges Weltbild gefährlich ins Wanken gerät.
Durch ihn entdeckt Nadine, dass sie bei all ihrer Sorge um ihren Sohn etwas vergessen hat. 
Sich selbst."

Hätte ich dieses Buch in einem Buchladen gesehen, hätte es sicher seinen Weg in meine Hände geführt. Alleine wegen des wunderschönen Covers. Und wegen des Titels.
Alleine vom Klappentext her hätte es mich allerdings nicht überzeugt.
Im Buch findet man dann jedoch diese Informationen zum Buch - Blumenzauber - Reihe:

"Die melancholische Nadine, die lebenslustige Linda und die introvertierte Ella könnten unterschiedlicher nicht sein. Was die drei Frauen verbindet, ist ihre neue Rolle als Mutter und ein Winter voller Veränderungen. Während sich Linda mit dem Gedanken beschäftigt, ihren Mann zu betrügen, versucht Nadine verzweifelt, eben dies nicht zu tun. Ella wollte eigentlich nur mit ihren Freundinnen einen Abend lang abschalten und Spaß haben, da trifft sie ausgerechnet auf ihren Exfreund Chris...
Drei Geschichten über Freundschaft, Liebe und die Erkenntnis, dass man sein Happy End nicht finden kann, bevor man zu sich selbst gefunden hat.

Schneeglöckchenzauber ist der erste Band der Blumenzauber-Reihe und erzählt Nadines Geschichte. Es handelt sich hierbei um einen in sich abgeschlossenen Roman, der auch unabhängig von den anderen beiden Teilen gelesen werden kann."

JETZT hatte ich Lust das Buch zu lesen.

Bevor man richtig in die Geschichte einsteigt, werden noch kurz die Protagonisten mit ihren Namen vorgestellt.
Hier hätte mir gleich mal auffallen müssen, dass Nadines Sohn, Fynn, Nadines Nachnamen trägt - und nicht den seines Vaters, also von Nadines Freund Torsten.
So wie alles andere auch. Alles hat er von Nadine und mit Nadine und ... nichts ohne sie.
Man, ist die mir anfangs auf den Wecker gegangen mit ihrer Rolle als Übermutter.
Man bedenke, dass ich Pädagogik studiere und hier sofort ganz dramatisches vorhergesehen habe.

Nach und nach hat Nadine mich weniger genervt. Ich konnte sie so langsam verstehen. Der Leser erfährt nach und nach Nadines Beweggründe dazu, eine solche unnatürliche Beschützerrolle für ihren Sohn einzunehmen und dadurch ihre eigenen Bedürfnisse nicht nur hinten anzustellen, sondern sogar ganz abzustellen. Da hat sie mir an einer bestimmten Stelle unglaublich Leid getan.
Ich sage nur: Sylvester...

 Torsten - Nadines Freund und der Vater von Fynn - hat mich unglaublich beeindruckt. 
Auch er steckt zurück. Doch aus seinen Gefühlen zu Nadine und seinem Sohn heraus akzeptiert er es. Und nicht nur das...
Ich glaube, jede Frau würde sich diesen Mann wünschen. Der so bedingungslos einfach akzeptiert - ohne sich eine andere zu suchen oder fremdzugehen - dass man ihn nicht mehr beachtet.

Durch unerwartete Umstände - und ihre beiden Freundinnen - lernt Nadine Rafael kennen. Und mit ihm Gefühle, die sie so bisher nur in sehr starker Form für Fynn empfinden konnte.
Wie wird sich Nadine entscheiden? Für ihre kleine Familie und das (in ihren Augen) Wohlergehen ihres Sohnes innerhalb einer intakten Familienkonstellation, oder zum ersten Mal in ihrem Leben für sich selbst?


Linda und Ella, Nadines Freundinnen. Die sind mir alle beide sehr sympathisch gewesen.
Ich freue mich schon darauf, die nächsten beiden Bände zu lesen, in denen es um Linda und Ellas Schicksal geht. Sie sind wirklich Freundinnen...

Trotz der mehr oder weniger unglücklichen Situationen, in der sich quasi alle Personen in diesem Buch befinden, herrscht keine negative Stimmung. Ich hatte eigentlich nie den Drang das Buch zur Seite zu legen, weil mich die Stimmung genervt hat.

Über den Schluss möchte ich nicht zu viel verraten. Nur eins: Er ist schöööön. Und nicht nur für Nadine. :)

Isabella Muhr hat hier einen sehr schönen Roman verfasst, der auf jeden Fall Lust auf mehr macht...
Ich freue mich auf weitere Bände der Blumenzauber-Reihe, aber jetzt vor allem mal auf "Reine Kopfsache", welches nächsten Monat im Warenkorb landet.


"Mit der Schwangerschaft, und besonders nach der Geburt, spürte Nadine das erste Mal bewusst, was es bedeutete zu lieben und geliebt zu werden. Für sie hatte sich ab diesem Zeitpunkt ihr ganzes Weltbild verschoben. Wenn sie auch am Anfang der Schwangerschaft todunglücklich über ihre Umstände war, so konnte sie sich spätestens nach der Geburt von Fynn, kein leben mehr ohne ihn vorstellen. Dieses kleine Wesen hatte tief in ihr verborgene Gefühle freigesetzt, die sie so unerwartet überrollt und sogleich auch komplett vereinnahmten. Jedes Mal, wenn sie Fynn ansah, hatte sie das Gefühl, ihr Herz müsse jeden Moment zerspringen vor lauter Glück. 

Sie wollte ihn am liebsten komplett in sich aufsaugen, jede Pore ihres Körpers mit ihm füllen und diesen neugewonnenen Frieden nie wieder aufgeben. Fynn bedeutete ab sofort die Welt für sie und kein andere hatte darin Platz. 
Auch Torsten nicht." (S.73)



Lauren Oliver - Delirium


Delirium
Lauren Oliver
Carlsen Verlag
420 Seiten
Broschiert: 8,99
E-Reader: 8,99

"Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll"

Lauren Oliver... Mein erstes Buch von ihr war "Wenn du stirbst, zieht dein Leben an dir vorbei, sagen sie...". Ich glaube, ich habe dieses Buch mittlerweile zehn Mal gelesen, so toll fand ich es.
Dann fand "Panic - Wer Angst hat ist raus" seinen Weg auf meinen Kindle. Das habe ich dann auch verschlungen. Ich mag Lauren Oliver.
Als ich dann die Beschreibung von Delirium gelesen habe, habe ich im ersten Moment gedacht ich hätte mich im Autor geirrt. Nein, hatte ich nicht. Es ist nur ein anderer Stil. Ein bisschen ein anderes Genre. Aber Lauren Oliver. Gekauft. Zwei Tage. Fertig. 

Ich habe bereits mehrere Bücher gelesen, die in einer Zukunfts-Zivilisation spielen. Die Idee die Lauren Oliver hier hatte gefällt mir hier besonders gut. 
Die Liebe, "Amor Deliria Nervosa", wird den Jugendlichen im Alter von 18 Jahren aus dem Gehirn entfernt. Mit ihr verschwinden die Freude, die Anteilnahme. Liebe ist verpönt als eine schlimme Krankheit, die auf's Ärgste bekämpft werden soll. Dies steht auch Lena bevor, die in diesem Buch die Hauptrolle spielt. Sie weiß, dass sie nach dem Eingriff ihre beste Freundin Hana verlieren wird, dass sie einem Mann zur Seite gestellt wird, der als Partner an ihrer Seite mit ihr durchs Leben gehen wird, mit dem sie Kinder bekommen soll, denen die gleiche Angst vor dieser Krankheit eingetrichtert werden soll, damit sie dann von dieser geheilt werden können.

Lena weiß, dass es "Sympathisanten" geben soll: "Invalide",Menschen, die sich nicht heilen lassen wollen. Die aus der Zivilisation ausbrechen und in der sogenannten Wildnis leben.
Sie weiß auch, dass ihre Mutter nicht geheilt werden konnte und sich deswegen das Leben nahm. 
Dann lernt sie durch einen Zufall Alex kennen. Und Lena wird krank.


"Ich fand es immer eigenartig, dass mich meine Mutter Magdalena genannt hat. Sie glaubte doch gar nicht an das Heilmittel. Das war ja genau ihr Problem. Und im Buch der Klagelieder geht es die ganze Zeit um die Gefahren der Deliria. Ich habe viel darüber nachgedacht und bin schließlich zu dem Schluss gekommen, dass meine Mutter wohl trotz allem wusste, dass sie falschlag: dass das Heilmittel und der Eingriff das Beste waren. Ich glaube, dass sie bereit damals wusste, was sie tun würde -  und sie wusste, was passieren würde. Wahrscheinlich war mein Name auf eine gewisse Weise ihr Abschiedsgeschenk für mich. Er war eine Botschaft.
Ich glaube, sie wollte mir damit sagen: Vergib mir. Irgendwann wird sogar dir der Schmerz genommen.
Seht ihr, Egal, was alle sagen, ich weiß, sie war nicht ganz schlecht."
S.86-87

Lauren Oliver - Pandemonium

Achtung!!!! Spoiler!!!!

Pandemonium
Lauren Oliver
Carlsen Verlag
364 Seiten
Broschiert: 8,99
E-Reader: 8,99

"Die angepasste Lena von früher gibt es nicht mehr. Das Mädchen, das glaubte, was man ihm sagte, und sich gegen die Liebe heilen lassen wollte. Dieses alte Ich hat Lena zurückgelassen auf der anderen Seite des Zauns, über den sie mit Alex geflohen ist. Hier, in der Wildnis, schließt sie sich dem Widerstand an. Ein Auftrag führt sie erneut in die Stadt. Und tief in ihrem Innern gibt sie die Hoffnung nicht auf, dass Alex doch noch am Leben ist. Sie muss ihn finden. Denn in ihrem Herzen lodert immer noch die Liebe."

Wer den ersten Teil gelesen hat, weiß, dass Lena es über die Grenzen geschafft hat. Ohne Alex.
Sie findet Unterschlupf in der Wildnis. Auf einmal sind da Überschriften: damals und jetzt.
Damals beschreibt ihren Werdegang in der Wildnis.
Jetzt beschreibt die Aufgabe, die Lena mit Hilfe anderer "Invaliden" übernimmt. 
Lena hat wohl eine relativ wichtige Aufgabe übernommen und rettet das Leben von jemand noch wichtigerem. 
Jemandem, der geheilt werden sollte. Und es nun wegen Lena nicht mehr will.
Dann taucht er endlich wieder auf. Alex ist wieder da...


"Ich werde kräftiger. Ich bin ein Stein, der vom Wasser glatt geschliffen wird. Ich bin Holz, das von einem Feuer zu Kohle wird. Meine Muskeln sind Taue, meine Beine wie Stämme. Meine Handflächen sind von Hornhaut überzogen - Meine Fußsohlen ebenfalls, dick und stumpf. Ich lasse keinen dieser Läufe aus. Ich gehe freiwillig jeden Tag Wasser holen, obwohl wir uns eigentlich abwechseln sollen. Bald kann ich, ohne auszuruhen oder anzuhalten, ganz alleine zwei Eimer Wasser zurück zum Lager tragen. Alex geht neben mir, taucht immer wieder aus den Schatten auf, schlängelt sich zwischen den purpurroten und gelben Bäumen hindurch. Im Sommer war et deutlicher: Ich konnte seine Augen aufblitzen sehen, seine Haare, seinen Ellbogen. Als die Blätter anfangen, zu Boden zu segeln, und immer mehr Bäume kahl werden, ist er nichts weiter als ein schwarzer Schatten in meinen Augenwinkeln."
S. 88-89



Lauren Oliver - Requiem



Requiem
Lauren Oliver
Carlsen Verlag
400 Seiten
Broschiert: 18,90
E-Reader: 12,99

"Lena und Julian sind endlich zurück in der Wildnis. Hier sind sie vorerst in Sicherheit und alles könnte gut sein. Doch etwas zwischen den beiden hat sich verändert, und Lena spürt, dass sie eigentlich zu Alex gehört. Aber auch Alex ist nicht mehr der, den sie immer geliebt hat, und wirkt seltsam abweisend. Hana dagegen, Lenas Freundin von früher, führt ein ruhiges und geordnetes Leben ohne Liebe mit dem für sie ausgewählten Partner. Und während die Rebellen alles für den entscheidenden Angriff auf Portland vorbereiten, muss sich Lena ihrer Vergangenheit stellen."

Wir sind zurück in der Wildnis. Zusammen mit Julian, den Lena sehr mag. Auch Alex ist wieder da und zieht nun mit Lenas Truppe umher und plant mit ihnen einen Angriff auf Portland.
Lena erkennt ihn nicht wieder. Er ist ihr gegenüber eiskalt, seit er sie mit Julian gesehen hat.
(Wo er Recht hat, hat er Recht!)
Dann taucht plötzlich Coral auf, die ein Attentat der Schmarotzer überleben konnte und nun in der Truppe um Lena Unterschlupf gefunden hat. Und Alex bemüht sich um Coral.

Im ersten Band wurde aus Lenas Perspektive berichtet.
Im zweiten Band gab es damals und jetzt.
Nun gibt es erfreulicherweise Lena und ... Hana!!!!!!
Ich freue mich sehr, lesen zu können, wie es mit Hana weitergeht. Momentan bin ich bei 16% der Kindle-Ausgabe. Einerseits will ich nun endlich wissen wie es ausgeht, und hoffe auf ein Happy End ( Ich wüsste auch schon eins!) und andererseits denke ich an "Wenn du stirbst..." und möchte nicht weiterlesen, da ich Angst habe, dass Lauren Oliver hier wieder einmal meine Wünsche unerfüllt lässt und dennoch einen grandiosen Abschluss für ihr Werk findet.

Ich hoffe, den Band heute noch auszulesen und dann hier meine abschließende Meinung dazu abgeben zu können.

EDIT: Sie hat es schon wieder getan.

Der Schluss ist genial, ich saß am 30. da mit jeder Menge Fragen und keinerlei Antworten.
DANKE, Lauren! :D


"Danke, Alex", erwidert sie. Der Name klingt falsch aus ihrem Mund und lässt mich schwindeln, so wie ich mich als Kind beim Strawberry-Festival im Eastern Promenade Park gefühlt habe, wenn ich im Saal mit den Zerrspiegeln stand - als wäre alles verdreht.
Tack, Pike und ein paar der anderen kommen direkt Hinter Alex aus dem Wald und bahnen sich einen Weg durch das dichte Geäst. Julian ist einer der Letzten, der auftaucht, und ich stehe auf, laufe zu ihm und werfe mich in seine Arme. "Wow." Er lacht, stolpert ein Stück rückwärts und drückt mich an sich, ganz offensichtlich freudig überrascht. Ich bin sonst vor den anderen nie so zärtlich zu ihm. "Was ist das denn?"
"Ich habe dich vermisst", sage ich und bin ohne Grund ganz atemlos."


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