Montag, 28. Dezember 2015

Reader vs. Prints

Reader vs. Prints



Jahrelang habe ich mich gewehrt.

E-Reader sind Schrott. Die verdrängen nur die Bücher.
Das ist so toll, wenn man ein neues Buch hat. Das Geräusch, das man hört, wenn man es zum ersten Mal aufschlägt. Der Geruch. Das Aussehen des Buches, wenn man erst mal die Hälfte gelesen hat. Und dann erst wenn man ganz fertig ist. Dann ist es mindestens einmal in der Badewanne gewesen und hat entweder unten an den Seiten Wasserflecken, oder es ist gar schon einmal ganz reingefallen und hat eine Nacht auf der Heizung verbracht. Mahlzeiten von all den Tagen, an denen man das Buch gelesen hat. Wahlweise Kaffee-oder Teeflecken. Da bekommt das Buch noch einmal eine ganz eigene Geschichte.

Dennoch. Irgendwann kommt das Problem: Man (ich) klappt ein Buch zu, die Geschichte hat ein Ende gefunden und neuer Lesestoff muss her. Oder noch schlimmer: Es handelt sich um eine Reihe. Und ich will wissen, wie es weitergeht. Sofort!

Nun wohnt man in einem kleinen Kaff, weit weg von jeglichen Buchläden. Ich könnte es natürlich als Print auf Amazon bestellen.
Und dann warte ich auf das Buch. Und wann kommt der Paketbote? Klar: In den fünf Minuten in denen ich unter der Dusche stehe, staubsauge und deswegen die Klingel nicht höre oder wenn ich einkaufen bin oder an der Uni oder im Stall oder sonst wo. Auf jeden Fall immer dann wenn ich NICHT da bin.
Dann findet man im Briefkasten einen ollen Zettel der besagt, man kann das Paket am nächsten Werkstag bei der Post abholen. Nächster Werkstag? Heute ist Freitag. Also warten bis Montag.
Wenn man einen ganz tollen Postboten hat, dann klingelt der nicht mal, sondern schmeißt gleich diesen hübschen, kleinen Zettel in den Kasten. Ich hab ihm mal vom Fenster aus dabei zugesehen. Applaus, Applaus.

Einzige Alternative? E-reader...

Also gut. An einem meiner letzten Geburtstage (ich glaube es war der zweiundzwanzigste?) habe ich mir den Kindle Paperwhite bestellt. Wenn schon, denn schon.
Resultat? Mittlerweile sind um die 500 Bücher drauf, unendliche Leseproben und eine ellenlange Wunschliste.
Wenn ich weggehe kuck ich nach ob alles in der Tasche ist: Handy, Portemonnaie, Schlüssel, Kindle?
Der Akku vom Kindle wird schärfer kontrolliert als der vom Handy.
Kindle Unlimited abonniert.
Ich liebe meinen Kindle.

Was ich noch mehr liebe?

Stundenlang in einer Buchhandlung zu sein und mich nicht entscheiden zu können, welches Hardcover ich nun mitnehme, weil ich zu wenig Geld habe.

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